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Wie lange braucht es, seinen Ruf gründlich zu ruinieren? Eine Frage, die wohl nur sehr individuell beantwortet werden muss? Für den Ex-Landwirtschaftsminister, Ex-Bürgermeister und nunmehr auch Ex-Verbandsvorsteher Karl-Heinz Funke dürfte die Spanne auf ca. 12 Monate zu bemessen sein.

Am Anfang des Jahres – damals noch stellvertretender Bürgermeister seiner geliebten Heimatstadt – war Funke zwar nicht allseits beliebt, doch selbst bei erbitterten Gegnern ein weithin wegen seiner Kantigkeit und Gradlinigkeit geschätzter Politiker.

Seit heute darf man mit Fug und Recht behaupten, dass er kaum noch tiefer abstürzen kann. Als Bürgermeister abgewählt, ohne großen Erfolg im Bestreben, seine Gegner kalt zu stellen, juristisch in einer peinlichen Posse unterlegen und als hochbezahlter Verbandsvorsteher aus dem Amt gejagt. Zur Krönung entzieht ihm nun auch die ihm sonst durchaus gewogene Heimatzeitung jede Unterstützung. Instinktlos nennt ihn heute im Leitartikel (!) der Chefredakteur Rolf Seelheim.

Fast schon nebensächlich erscheint da, dass – wie der Friebo erfahren hat – der Kreisvorsitzende der SPD MdL Olaf Lies

„ihm in einem persönlichen Gespräch und auch schriftlich geraten [hat], zu überlegen, ob dieser Sachverhalt nicht auch Auswirkungen auf seine Mandate in der Kommunalpolitik haben sollte.“

Ist es nicht traurig zu beobachten, wie Politiker immer wieder auf den letzten Metern ihrer Karriere alles auf Spiel setzen?

Die Hintergründe zum Rücktritt als Verbandsvorsteher dokumentiert die NWZ in ihrer heutigen Ausgabe (1, 2).

Nachtrag (kleiner Pressespiegel):