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Keine OMD '09Ganz ehrlich, das Ende der online-marketing-düsseldorf (OMD) hat mich nicht sonderlich überrascht. Die Branche ist eben doch (noch) recht abhängig von den großen im OVK organisierten Vermarktern. Um ohne diese Player parallel zur neuen dmexco in Köln eine OMD am Standort Düsseldorf halten zu können, hätte es seitens der Branche mehr als verhaltenes Murren geben müssen.

Immerhin: Fast 50 Unternehmen haben sich mit einer Zusage für die OMD offen gegen die Entscheidung der BVDW/OVK-Spitze gestellt. Das reichte natürlich nicht, zumal kein wirklicher „Ankermieter“ darunter war. Google hätte diese Rolle übernehmen können. Dann hätten die Social-Media-, SEO- und SEM-Planeten in Düsseldorf eine wärmende Sonne vorgefunden. Es gab Signale, Google könne sich eine solche Rolle vorstellen. Für eine feste Zusage hat es am Ende wohl nicht gereicht.

Ohne Google oder ein vergleichbares Zugpferd wäre von der OMD nicht viel geblieben. Zumindest nichts was für einen Messeveranstalter wie die IGEDO von großem Interesse gewesen wäre. Dass man nicht noch einmal auf Rheinterassen-Niveau von ganz unten anfangen wollte, kann ich nachvollziehen.

Und jetzt? Ich hoffe darauf, dass die Macher der dmexco sich die Erfolgsfaktoren der OMD ’08 noch einmal genau anschauen und in ihr Konzept übersetzen. Nach wir vor gibt es bei vielen vor allem kleineren Ausstellern Befürchtungen, sie würden in Köln wieder in den Schatten gedrängt, aus dem sie in diesem Jahr in Düsseldorf hervortreten konnten. Und auch im Kreise der Besucher finden sich größere Gruppen, die nicht eben glücklich sind, im September 2009 auf einer OVK-Show mehr geduldet denn willkommen zu sein.

Keine Frage, der Aufwand für eine Messe wie die OMD oder die dmexco ist viel zu groß, um sich nur mit der „Familie“ zu treffen und Spaß zu haben. Doch genauso wenig kann es nur darum gehen, ein Inventar zu verkloppen und Aufträge zu schrubben.

Ich wünsche dem Team der demexco also den Mut, kleine innovative Unternehmen nach Köln zu locken und in den Vordergrund zu stellen. Denn in diesen Buden entsteht das Geschäft von Morgen. Und verschließt Euch nicht aus Angst vor ein paar „Beutelratten“ jungen, frechen und vielleicht nicht ganz so angepassten Besuchergruppen. Sie haben vielleicht kein Budget im Gepäck, dafür aber kritische Fragen.

Um dieser Klientel ein angemessenes Rahmenprogramm zu bieten, werden auch die Kölner nicht um eine ordentlich Bloggerarea herum kommen. Mindestens ebenso wichtig wird das Thema Party werden. Man muss Feierlichkeiten im Stile des OMclubs nicht mögen. Gediegene Galaabende aber auch nicht. Diesen Spagat zu bewältigen wird nicht einfach. Aber ich glaube, es ist möglich.

Wenn sich jedoch abzeichnen sollte, dass die dmexco zwar groß aber eher langweilig wird, muss das niemanden grämen. Hervorragende Alternativen gibt es inzwischen mehr als genug. Die next – da hat der Nico völig recht – etwa wird sich vieler OMD-Themen annehmen. Und auch vom DMMK hört man, dass er sich breiter aufstellen wird. Doch werden diese angesichts der weit auseinander liegenden Termine niemanden an einer Kölnreise hindern. Bedrohlicher ist da schon, dass parrallel zur demexco in Amsterdam gepicnict wird.

Mir bleibt vorerst nur noch einmal zu betonen, dass mir die Arbeit mit dem Team um Alexander Felsenberg große Freude gemacht hat. Besonders zu erwähnen sind dabei natürlich Christoph Salzig von pr://ip und Gregor Fuchs. Ich freue mich schon auf neue gemeinsame Aufgaben.

Und schließlich möchte ich mich tief verbeugen vor den Sponsoren meiner Projekte, als da wären roccatune, Twingly, sonntagmorgen.com und sixgroups sowie allen die mit großer und kleiner Hilfe mein erstes großes Projekt als Selbständiger begleitet haben. Danke!