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Gitta Connemann (CDU) vertritt den Wahlkreis Unterems als direkt gewählte Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Sie ist Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und besucht Israel und die Region regelmäßig. Nach einer Reise Anfang August hat der sie ihrer Lokalzeitung ein Interview gegeben und darin ein paar ziemlich selbstverständliche Dinge gesagt.

Die Führung der lokalen DGB-Gliederungen hat dieses Interview zum Anlass genommen, eine lange vereinbarte Rede Connemanns beim Antikriegstag an der Gedenkstätte Esterwegen abzusagen. Man fürchte einen Eklat. Den Eklat gibt es seitdem schon im Vorfeld.

Ich bin versucht, nach wie vor die Hoffnung zu hegen, dass die regionale DGB-Führung in Sachen Nahost-Konflikt noch ein wenig unterbelichteter ist als beispielsweise ich.

Andererseits zeugt der weitere Umgang mit dem Thema nicht von Einsicht oder gar Konfliktfähigkeit. Man entschuldigt sich irgendwie, bleibt aber bei der Ausladung und redet weiterhin lieber über- als miteinander. Sachlich kritische Einschätzungen zur eigenen Position wie die von Matthias Küntzel werden offenbar entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

Bedenklich stimmt zudem, dass auch von Landes- oder Bundesebene des DGB keine korrigierende Haltung gegenüber dem peinlichen Agieren vor Ort zu erkennen ist. Der Antikriegstag in Esterwegen dürfte in diesem Jahr eine äußerst traurige Veranstaltung werden.