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Die Machtbasis von Karl-Heinz Funke ist durch seine Silberhochzeitsaffäre in seinen Grundfesten erschüttert. Gleich mehrere zentrale Figuren der SPD in Friesland fordern den bislang weithin als sakrosankt geltenden amtierenden Kreistagsvorsitzenden zum Rücktritt von seinen Ämtern und Mandaten auf.

So zitiert etwa das Jeversche Wochenblatt den Kreisvorsitzen Olaf Lies, MdL mit den Worten…

„‚Ich halte es nicht für möglich, dass Funke sein Amt als Kreistagsvorsitzender weiter innehat.'“
Quelle: Jeversches Wochenblatt

In einem weiteren Artikel der Zeitung (nicht online) zeigt sich Lies irritiert über Funkes Aussage, seine Mandate stünden nicht zur Disposition, sie seien ihm schließlich vom Wähler verliehen worden. Lies sagt dazu:

„Immerhin hat der Wähler gar keine Möglichkeit, ihm diese [die Mandate] zu entziehen.“
Quelle: Jeversches Wochenblatt

Ebenfalls auf Distanz geht laut Jeverschem Wochenblatt die Vorsitzende der Kreistagsfraktion Ulrike Schlieper. Sie gewährt Funke Bedenkzeit über die Feiertage. Wenn dann aber keine deutlichen Signale kommen, will sie handeln:

„Wir werden nicht abwarten, bis andere etwas unternehmen.“
Quelle: Jeversches Wochenblatt

Und selbst der Landrat Sven Ambrosy lässt sich in dem Artikel mit den Worten, „Alle erwarten, dass er [Funke] was macht“, zitieren.

In der Wilhemshaver Zeitung schließlich kommt der nie um deutliche Worte verlegene Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Schortens, Peter Torkler zu Wort. Dort heißt es unter anderem:

„Es gehe nicht mehr darum, weiteren politischen Schaden von Karl-Heinz Funke, sondern Schaden von der Partei abzuwenden, so Torkler. Der zarte Aufbau des Vertrauengewinns nach vielen Tiefs im Ansehen bei den Bürgern dürfe nicht wieder zerstört werden.“
Quelle: Wilhelmshavener Zeitung

Funke ficht das alles offenbar nur wenig an. Die NWZ berichtet morgen, dass er erst im nächsten Jahr entscheiden will. Offenbar sucht er noch nach einem Weg, seinen Verbleib in der Politik abzusichern.

Man darf gespannt sein, wie die Öffentlichkeit auf dieses Ansinnen reagiert. Immerhin zeichnet sich laut HAZ (nicht online) und Neuer Presse inzwischen ab, dass Funke und sein Geschäftsführer schon in der Verbandsversammlung Anfang Dezember an die Zahlungen anlässlich der Silberhochzeit „erinnert“ worden waren und trotzdem weiter versucht haben, diesen Umstand zu verschleiern.

Von dem Prüfungsorganen angemahnte Unregelmäßigkeiten waren laut HAZ gegenüber der Verbandssammlung als Zahlungen an Bürger, die wegen Kanalbauarbeiten „besänftigt“ werden mussten, abgetan worden.

Nachtrag: Die Berichterstattung der NWZ ist mittlerweile online (1, 2, 3).