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Eigentlich liegt die Causa Funke recht einfach. Seine Art Politik zu machen hat sich längst überlebt und nun hat er den schon bemühten einen Fehler zu viel gemacht. Mit Schonung und Achtung für die Lebensleistung kann in solcher Lage eigentlich nur rechnen, wer sich bescheiden von der Bühne verabschiedet. Eigentlich.

Uneigentlich ist es ein wenig komplizierter. Dass die über Jahrzehnte von Funke eingenordeten Genossen der Varerler SPD-Fraktion Seit an Seit stehen würden, war kaum anders zu erwarten. Leider gibt es jedoch in der Niedersachsen-SPD eine – wie Michael Ahlers für die Braunschweiger Zeitung treffend analysiert – Gemengelage, die Funke in die Karten spielt.

Und was in aller Welt reitet eigentlich die hiesige Kreis-CDU in Person von Hans-Werner Kammer, sich möglicherweise aus der Sache heraushalten zu wollen? Eine Frage immerhin, die auch Kammers Parteifreunde in Varel und Schortens umtreibt.

Abschließend noch eine kurzer Blick in die Presse:

  • Selbst in Stuttgart redet man inzwischen über uns. Schlecht zudem. Schade, dass es so weit kommen muss.
  • Im Hamburger Abendblatt (Kostenlos via Google) kommt es für „Kalle“ ganz besonders Dicke. Zum einem macht man ihn zum Ostfriesen, der für Ostfriesland (!) streitet. Zum anderen kommt ausgerechnet sein Intimfeind Bernd Köhler von der SDV umfangreich zu Wort.
  • Die NWZ titelt heute Duin fordert Rücktritt Funkes. Bei genauerem Hinsehen ist „fordern“ jedoch ein starkes Wort angesichts Duins wachsweicher Einlassungen. Der Landesgeschäftsführer Michael Rüter laviert im Abendblatt ebenfalls weiter herum.
  • Die Sache mit den 405,70 DM tut unser trinkfester Schönredner jetzt als Versehen ab.
  • Der Friebo schließlich hat in Sachen Hof Bakenhus noch einmal genau nachgefragt. Ganz mit rechten Dingen ist es bei den von Funke vermittelten Fahrten nach Ahlhorn offenbar nicht zugegangen. Inwieweit das justiziabel ist, werden vielleicht die Staatsanwälte aus Osnabrück klären können.

Für weitere Hintergründe sei auf das Spezial der NWZ verwiesen.

Nachtrag: NDR und Radio Bremen melden übereinstimmend, dass Funke auch nach diesem Wochenende nicht zurücktreten will. Zuvor hatte Olaf Lies wohl fünf Stunden mit ihm verhandelt. Dessen Langmut ist bewundernswert. Ich hätte weder Muße noch sähe ich Anlass für Verhandlungen.

Übrigens, liebe Macher beim Abendblatt in Hamburg. Euer heutiger Artikel war durchaus lesenswert. Ich hätte meinen Leser glatt empfohlen, für den Artikel ein paar Cent auszugeben. Das geht in Eurem Abomodell aber leider nicht. Was bleibt mir also übrig, das zu Empfehlen, was ihr Diebstahl und ich einen kleinen Trick nenne.