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Am Montag hatte ich mich nur gewundert, am Dienstag war es dann schon ärgerlich. Doch am gestrigen Mittwoch hat die NWZ mich dann ein wenig versöhnt:

In sämtlichen Infografiken zu den regionalen und lokalen Ergebnissen der Bundestagswahl fehlten sowohl am Montag als auch am Dienstag die Angaben für die Piratenpartei. Das allein wäre nicht weiter bemerkenswert. Parteien, die weit unter fünf Prozent bleiben, werden schließlich fast immer unter „Sonstige“ subsumiert.

Die NWZ hatte sich jedoch die Mühe gemacht, eine „sonstige“ Partei gesondert auszuweisen. In standesgemäßem Braun war abzulesen, dass die NPD in den meisten Regionen nur ein gutes Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Man mag nun einwenden, dass dieses schlechte Abschneiden durchaus eine – gute – Nachricht ist. Für den Leser erschließt sich so aber nicht, dass es mit den Piraten eine Partei gibt, die deutlich mehr, teilweise mehr als doppelt so viele Stimmen gewinnen konnte.

Bei allem Bedauern, dass die Piraten den Grünen wohl ein paar Stimmen streitig gemacht haben, empfinde ich die Darstellung der Ergebnisse in den Infografiken als unglücklich. Für Montag mag man das als Flüchtigkeit entschuldigen. Spätestens am Dienstag hätte das überraschend gute Ergebnis der Piraten jedoch Berücksichtigung finden müssen.

Darauf mussten die Piraten dann noch einen Tag warten. Am gestrigen Mittwoch bekamen sie zum Ausgleich gleich eine ganze Headline im Jeverland-Boten für sich allein. Interessanterweise kommt die NPD in diesem Artikel nun überhaupt nicht mehr vor, so dass auch hier nicht wirklich deutlich wird, dass die Piraten mit gutem Vorsprung auf Platz sechs gelandet sind.

Und warum eigentlich steht die Piratenpartei im Text in Gänsefüßchen? Würden die der Tierschutzpartei nicht viel besser stehen?

Es gibt übrigens wohl einen nachvollziehbaren – aber kaum tragfähigen – Grund für die Unterscheidung. Im Gegensatz zu den Piraten hatte die NPD einen Direktkandidaten aufgestellt.