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Die von mir sehr geschätzte streitbare Soziologin Tina Günther hat quasi als Reaktion und Ergänzung zu meinem Beitrag Wer erklärt unseren Kindern das Internet? noch einmal sehr ausführliche Überlegungen zum Thema Medienkompetenz und Schule angestellt.

Besonders hinweisen möchte ich den Schluss ihres Textes. Tina sieht genau wie ich den ersten notwendigen Schritt in der Bildung persönlicher Netzkompetenz bei den Lehrkräften:

„Kein dickes Lehrbuch mit Rezeptwissen, keine aufwendigen Schulungen, keine großen Geldbeträge, aber Laptop, Kamera, Videogerät oder Mikrofon, viel Zeit und die Bereitschaft, sich auf eine neue Erfahrung einzulassen. Die Lehrer brauchen Freiräume, um selbst ein Weblog anzulegen, sich auf Twitter und Facebook zu vernetzen, mit Google zu experimentieren, eine Linksammlung anzulegen, das Internet mobil zu nutzen. Dann werden feststellen, dass ihnen niemand sagt, was wichtig und was unwichtig ist. Wer nicht selbst ein Projekt oder eine Leitidee definiert, kann keine Kriterien für Relevanz entwickeln. Wer sich nicht Prioritäten setzt, sich selbst einen klaren Auftrag gibt, kann nichts Sinnvolles mit dem Werkzeugkasten anfangen. Wer sich auf eine Onlinebiografie einlässt, wird nach kurzer Zeit beginnen, seine sozialen Rollen zu reflektieren – Veränderung nicht ausgeschlossen.“
Quelle: sozlog’s posterous (Hervorhebungen von mir)

Natürlich müssen wir im Anschluss an Veränderungen von Unterricht denken. Aber eben erst im zweiten Schritt und – wie Tina schreibt – „mittelfristig.“