Am gestrigen Abend wurden in Düsseldorf die Blogger 2009 ausgezeichnet. Das 3,5 stündige Gala-Chaos wurde präsentiert von den drei phantasmagorischen Moderatoren Franziska Bluhm, Daniel Fiene und Thomas Knüwer.
Ich gehöre zu den wenigen, die von Anfang an und fast bis zum großen Finale dabei waren und erlaube mir daher ein Urteil: Die Gala war wie in den Jahren zuvor großartig: Die Technik hakte, die Moderatoren waren schlecht vorbereitet und das Bier kam aus Bitburg. Perfekt!
Und doch hat es viel weniger Spaß gemacht als 2008, denn leider war der Termin schlecht gewählt. Das für den Misserfolg einer Internetgala unerlässliche Hamburger Publikum lungerte auf einer abseitigen Veranstaltung namens Twitnite herum, in Frankfurt verlustierte man sich auf einen Twittwoch und auch in München und Berlin gab es offenbar unwichtigeres zu twittern.
Wie soll da eine Gala gründlich in die Hose gehen? Twitter killed the Bloggershow.
Zum Ausgleich habe ich wenigstens einen Preis abbekommen: Weil der multichaotische Thomas Knüwer über Minuten verpeilte, den Chat zu beachten, wäre ein totaler Tonausfall vermutlich unbemerkt geblieben, hätte nicht ich allen Mut zusammen genommen. Es galt eine Technik aus der Vergangenheit zu reaktivieren: Das Telefon, mit dem ich dann endlich auf die himmlische Ruhe in den heimischen Wohnzimmern hinweisen konnte.
Erstaunlicherweise wurde niemand verletzt und ich wurde auch noch auf Sendung genommen. Mitten hinein in die Verleihung in der Kategorie „Bester Blogger, der sich selbst nominiert hat.“ Eine Chance, die ich mir nicht nehmen lassen wollte. Ein unbekannter Egomane wurde von der Liste der Nominierten gestrichen und durch mich ersetzt. Klar, dass ich dann auch gewonnen habe.
Für das damit ausgesprochene Vertrauen der ca. 40-köpfigen Jury möchte ich mich hiermit noch immer freudetrunken bedanken. Bedanken möchte ich mich auch dafür, nun einem in Atemzug genannt zu werden mit den ganz Großen, allen voran…
… Jochen Borchert, Bester Internetpolitiker, der diesen Preis völlig zu Recht erhält, weil er als einziger Unionsabgeordneter im Bundestag offen gegen die Netzsperren votiert hat.
… Kai Diekmann, Newcomer des Jahres, der mit seinem Blog einmal mehr beweist, dass guter Geschmack beim Bloggen und auf dem Boulevard eher hinderlich ist. Das jedoch auch allerhöchsten Niveau.
… und René Walter (Nerdcore), Bester Blogger Deutsch, dessen Preis als einziger mit einem hohen zweistelligen Preisgeld dotiert war.
Und jetzt noch zur Werbung: @saschlobo auf Twitter zu folgen, schadet nicht. Nützt ihm aber auch nicht viel.
Übrigens: In diesem Artikel ist eine hundsgemeine Fisimatente versteckt. Wer sie – als erster – findet und in die Kommentare schreibt, wird zum Grünkohl eingeladen.
Du meinst den Preisgeldlink auf deinen Clara-Beitrag?
@Herr T.: Ich mein gar nichts. Ich mach nur (böse) Witze.
Hm, da hat wohl der Gewinn-Reflex meinen Ironie-Detektor gestört.
Axo, Dir ging’s ums Gewinnen. Die Fährte war gut. Die Richtung stimmt noch nicht.
Du meinst den nicht funktionierenden Link von Jochen Borchert?
Ich tippe mal auf den „unbekannten Egomanen“, der von der Nominiertenliste geflogen ist. War zwar da noch nicht beim Stream dabei, vermute aber, dass das Thomas Knüwer selbst war!?
@René: Ooops. Nee. Das hatte ich so von Jens übernommen. Habe jetzt mal den Wikipedia-Link genommen.
@Markus: Nöö. Völlig falsche Idee. Einfacher!
Düsseldorf mutiert zu Köln.
@Herr T.: Yipp. Gewonnen. Mail mich an wegen des Grünkohls.
Soso, dieser Blog ist allen immer eine Stunde voraus. Bei mir zuhause ist’s erst 20:18 Uhr, und ich es stehen bereits zwei Kurzbeiträge für Zeiten danach zur Verfügung.
Dafür gibt’s von mir den Sonderpreis für den schnellsten Blog!
Huch. Danke der Erinnerung. Habe gerade mal auf UTC +1 umgestellt.
(Pssst: Vierstellig. Wennschon, dennschon ;)
hehe ;-)
@René: Ooops. Nee. Das hatte ich so von Jens übernommen. Habe jetzt mal den Wikipedia-Link genommen.
Nee, nee, ich hatte die Error 404-Seite nie verlinkt (sondern gleich Wikipedia). :)