Wir haben argumentiert, ein Blog und ein preisgekröntes ;-) stetig wachsendes Netzwerk ins Leben gerufen, wir haben Unterschriften gesammelt, wir sind mit unseren Kindern nach Hannover gefahren und haben lautstark protestiert, wir haben hunderte Briefe geschrieben, Schulträger zu Resolutionen motiviert, wir hatten lange Zeit fast alle Stimmen – auch die der CDU-Basis – auf unserer Seite…
… und doch haben wir am Ende verloren.
Am Dienstag haben CDU und FDP das niedersächsische Schulgesetz geändert. Damit ist für die Landesregierung der Weg frei, die Vollen Halbtagsschulen auf dem Verordnungswege in Verlässliche Grundschulen umzuwandeln. Niedersachsen landet damit vorläufig auf einem der letzten Plätze bei der Unterrichtsversorgung an Grundschulen.
Wer angesichts dessen – und vieler weiterer von Panik geprägter Sparmaßnahmen – weiterhin das Wort vom „Bildungsland“ im Munde führt, macht sich schlicht lächerlich.
Aber jede Niederlage hat auch ihr Gutes: Die Proteste haben gezeigt, dass sich Eltern nicht alles gefallen lassen. Unser Netzwerk hat inzwischen über 300 Mitglieder, an einzelnen örtlichen Veranstaltungen haben mehrere hundert Menschen teilgenommen, in Hannover haben weit über 1.000 Menschen demonstriert.
Ich bin guter Dinge, dass der Protest nicht so schnell versiegen wird. Ein ziemlich motivierter Haufen Aktiver wird nach den Sommerferien einen Verband für Grundschuleltern und ihre Unterstützer gründen. Dieser Verband wird dieser und kommenden Landesregierungen in Sachen Grundschulpolitik auf die Finger schauen. Er wird kritischen Fragen stellen und wo nötig lautstark und nachhaltig protestieren.
Es stehzu hoffen, dass sich viele Eltern in die Arbeit des Verbandes einbringen. Mit ein wenig Glück und Mühe dürfte es gelingen, dass die Bildungspolitiker aus CDU und FDP ihre Ignoranz noch einmal bereuen werden.