Die Vareler Feuerwehr braucht bald ein neues Auto. Darüber ist man sich in Varel über alle Gräben hinweg einig. Dennoch hatte die neue Mehrheit im Vareler Rat im Dezember letzten Jahres die dafür vorgesehenen Haushaltsmittel erst einmal gesperrt. Nicht um die Ausgabe insgesamt in Frage zu stellen, sondern um ein deutliches Signal zu setzen: Um Varels Finanzen ist es schlecht bestellt. So schlecht, dass man selbst über neue Feuerwehrfahrzeuge ruhig noch einmal ein halbes Jahr länger nachdenken kann.
Die mit ihrer Oppositionsrolle hadernde SPD-Fraktion glaubte dann im März, den Sperrvermerk populistisch für sich ausschlachten zu müssen. Von Unverantwortlichkeit war die Rede, von Misstrauen gegenüber der Feuerwehr, von Gefahren für die Sicherheit. Im Rat hatte die SPD jedoch keinen Erfolg.
Inzwischen ist klar: Der Sperrvermerk hat wohl geholfen, eine Menge Geld zu sparen. Die Feuerwehr konnte sich noch zu ein paar Abstrichen durchringen und auf der Angebotsseite gab es ebenfalls Bewegung. Die Mehrheit im Feuerwehrausschuss hat dies zum Anlass genommen, den Sperrvermerk löschen zu lassen. Die Feuerwehr bekommt nun im nächsten Jahr ein neues Auto und im Haushalt bleiben 23.000 Euro stehen.
Der SPD-Fraktion jedoch scheint dieses Ergebnis den Spaß am Thema Feuerwehr verdorben zu haben. Wie (nur) der Friebo berichtet fehlten in der Sitzung des Feuerwehrausschusses sowohl der Fraktionsvorsitzende Alfred Müller als auch Karl-Heinz Funke. Auch ihre Stellvertreter im Ausschuss waren nicht zugegen. Die SPD-Fraktion glänzte somit bis auf den Ausschussvorsitzenden Olaf Fianke durch Abwesenheit. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.