In Sachen Helm auf! noch ein kleiner Nachtrag. Die Dänen scheuen sich nicht, dass Thema Helm auf die Agenda zu heben. Und sie haben dafür einen ausgesprochen charmanten Weg gewählt.
Was das ganze soll steht hier.
(via Karrierebibel)
In Sachen Helm auf! noch ein kleiner Nachtrag. Die Dänen scheuen sich nicht, dass Thema Helm auf die Agenda zu heben. Und sie haben dafür einen ausgesprochen charmanten Weg gewählt.
Was das ganze soll steht hier.
(via Karrierebibel)
Bevor man in die persönliche Freiheit von Fahrradfahrern eingreift, indem man ihnen den Kauf und die Benutzung eines überflüssigen Styroporkäppis vorschreibt, sollte man lieber erst einmal eine valide Studie vorlegen, aus der stichhaltig hervorgeht, dass das Tragen von Fahrradhelmen tatsächlich das Verletzungsrisiko signifikant senkt – und zwar pro gefahrenen Kilometer. Eine solche Studie gibt es meines Wissens nicht (aber ich weiß natürlich auch nicht alles). In Norwegen kam dagegen meines Wissens bei dem Versuch, eine Helmpflicht für Fahrradfahrer einzuführen, heraus, dass die Unfallzahlen deshalb sanken, weil viele Menschen einfach aufs Radfahren verzichtet haben. Und das kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein, oder?
Und wo wir schon mal so schön bei der (jetzt hoffentlich losbrechenden) Diskussion sind: Im Interesse der Verkehrssicherheit greifen unsere nördlichen Nachbarn schon gern einmal in die persönliche Freiheit ihrer Mitbürger ein. So gibt es in Dänemark einen Modellversuch, bei dem Fahranfänger sich in ihrem Auto per GPS überwachen lassen. Sobald sie schneller fahren als es laut gespeicherter Straßenkarte zulässig ist, wird der Verstoß automatisch gemeldet. Lohn der Angst: Eine niedrigere Kfz-Prämie (vermutlich als Alternative zur dann bald unbezahlbaren Normalprämie). Auch hübsch finde ich den niederländischen Ansatz: Ein GPS-Transponder in jedes Auto, und schon weiß der Staat, wie viel man gefahren ist (und wohin).
Noch ein Wort zu den Fahrradhelmen: Ich fahre Motorrad – und trage dabei selbstverständlich einen Helm, und zwar nicht weil es vorgeschrieben ist. Aber mein Helm ist auch ein richtiger Schutzhelm und nicht so ein lächerliches Styroporkäppi, mit dem man sich eher selbst stranguliert als alles andere.
Niemand fordert eine Helmpflicht. Die ist nicht durchsetzbar und hält vermutlich wirklich viele (Ältere) vom Radfahren ab. Deshalb kann das nicht das Ziel sein. Auch wenn die Schutzwirkung nicht ernsthaft bestritten werden kann. Die Styroporkäppis sind alles andere als lächerlich, sondern vielfach erprobte und mittlerweile auch sehr bequeme Hightechprodukte.
Aber den Appell, häufiger Helm zu tragen, halte ich für richtig. Und wenn Erwachsene immer öfter Helm tragen wird das bei Kindern irgendwann zur Selbstverständlichkeit.
Ganz nebenbei. Vor einer Helmpflicht für Radfahrer steht das generelle Verbot von Motorrädern übrigens noch weiter oben auf meiner persönlichen Agenda. Aber das ist ein anderes Thema.
„Auch wenn die Schutzwirkung nicht ernsthaft bestritten werden kann“, sorry, aber das hört sich an wie aus dem Mund von Zensursula;-) Doch, ich bestreite die Schutzwirkung, aber das ist eine lange, lange Geschichte. Und was Deinen Plan angeht, Motorräder verbieten zu wollen: Der Letzte, der das vorhatte, hieß Günther Oettinger und hat auch sonst nix auf die Reihe gekriegt;-) Wenn ich mir was von den Fahrradfahrern wünschen dürfte, dann wäre es die Verwendung von Licht am Fahrrad, wenn es dunkel geworden ist. Denn wen ich sehe, den fahre ich auch nicht über den Haufen, und der braucht dann auch keinen Helm.
Bleiben wir bei den Fakten: Die Schutzwirkung im Falle eines Unfalles bestreitet ernsthaft niemand. Studien, die die Schutzwirkung bezweifeln, ziehen immer andere Faktoren – höheres Risiko seitens Radfahrer und/oder Autofahrern – mit ein. Diese Studien sind jedoch durchweg wenig belastbar. Sie werden zudem gerne im Sinne einer „Gefahr durch das Tragen eine Helmes“ weiter interpretiert. Das ist jedoch blanker Unsinn. Einen Helm zu tragen ist nicht gefährlich.
Zum Thema Licht: Wer ohne Licht unterwegs ist, dem hilft auch kein Helm.
„Sie werden zudem gerne im Sinne einer “Gefahr durch das Tragen eine Helmes†weiter interpretiert. Das ist jedoch blanker Unsinn. Einen Helm zu tragen ist nicht gefährlich.“
Nun, das magst Du so sehen. Die „Medical Tribune“ sieht das anders:
http://www.medical-tribune.de/patienten/news/22726/
Problem bei der Geschichte: Wir Erwachsenen sollen einen Fahrradhelm tragen, um den Kindern ein gutes Beispiel zu sein (selbst wenn uns der Helm nichts nützt). Und die nehmen ihn dann nicht mehr vom Kopf – was einerseits damit zusammenhängt, dass sie es wohl toll finden, mit einem Helm auf dem Kopf herumzulaufen, und andererseits damit, dass sie auch nicht so recht wissen, wohin mit dem Helm, wenn sie nicht radeln. Das Problem kenne ich vom Motorradfahren auch – mein Motorrad hat extra einen abschließbaren Riegel, um den Helm am Motorrad festzuschließen.
Sorry, aber ich bleibe dabei: Kampagnen zur Einführung einer (moralischen) Helmpflicht für Fahrradfahrer sind für mich ähnlich suspekt wie die Einführung der „Feinstaub“-Plakette. Auch so ein Thema, wo wir vermutlich nicht derselben Meinung sind;-)
Ich sehe, wir kommen uns näher ;-) Zumindest beim Feinstaub.