Mal ganz offen: Ich bin in erster Linie – ja, ja – dagegen. Dagegen, dass Christian Wulff Bundespräsident wird. Dass ausgerechnet dieser Mann unser Staatsoberhaupt werden könnte, ist für mich ein katastrophales Signal.
Wulff verantwortet die rückwärtsgewandte niedersächsische Bildungspolitik, gegen die ich kämpfe, er steht für Auto- und Atomlobbyismus und … ach, ja …
Mindestens ebenso abstoßend finde ich seinen berechnenden Einsatz von Freundlichkeit und den vorgeblichem Willen zum Interessenausgleich, hinter dem er geschickt seinen unbedingten Willen zu Macht verbirgt.
Mir ist auch schleierhaft, welchen bedeutenden Akzent er setzten könnte oder wie der langweiligste und glatteste aller Ministerpräsidenten je ein mitreißende Rede abliefern soll. Wulff würde dieses Land weiter einlullen und der Politik des „Verschiebens auf Übermorgen“ neuen Raum geben.
Jeder Kandidat auf der Shortlist der Kanzlerin wäre mit lieber gewesen, Lammert sowieso, an Schäuble hätte man sich freudvoll abarbeiten können, selbst #Zensursula von der Leyen hätte wenigsten Spannung versprochen.
In sofern habe ich mich gerne an der Suche nach Alternativen beteiligt. Und ich freue mich, dass Grüne und SPD mit Joachim Gauck einen Kandidaten ins Spiel gebracht haben, der über alle Parteigrenzen anerkannt und wählbar ist.
Eine Freude, die überraschenderweise auch seitens der etablierten Medien, von Spiegel über F.A.Z. bis zur Bild geteilt wird. Nach der Nominierung von Wulff war auch ich dann einmal kurz politikverdrossen. Aber die Aussicht, dass Gauck realistische Chancen hat, macht mich geradezu euphorisch politikversessen.
Lasst uns Wahlkampf machen. Los! Jetzt!
Auch zum Thema:
- Aufforderung: Wahlkampf für Joachim Gauck
- Wir für Gauck (direkt zur Kampagne)
- Bundesversammelte dieses Landes, hört auf diesen Mann! #myGauck (Video)
- Finale Bundespräsidenten-TagCloud. Und: wir für Gauck!
Das Bild von Joachim Gauck stammt von Dontworry aus dem Archiv Wikimedia CommonsCC-BY-SA-Lizenz. und steht unter
Den folgenden Text habe ich an die Geschäftsstelle des Bundesverbandes „Die Linke geschickt:
Ich würde mir wünschen, dass ihr euern Frieden mit Joachim Gauck machen könntet. Sicher war J.Gauck nicht nur Aufklärer und Aufarbeiter in der nach ihm benannten Behörde, sicher war er auch an einigen Stellen ein gnadenloser Stasijäger.
Die Kampagne gegen Gregor Gysi ist wohl ein Beweis dafür.
Aber unter dem berühmten Strich steht eine Menge an Positivem. Für mich reicht das aus, ihm zur Wahl zum Bundespräsidenten zu verhelfen.
Außerdem wäre Gauck gezwungen sich öffentlich zu seinem Verhältnis zu den Linken zu äußern, wie zum Beispiel:
„Mit den Stimmen der Linken lasse ich mich zum Bundespräsidenten wählen.“
oder:
„Ich habe zwar Bedenken an einigen, aber auch mit den Stimmen der Linken würde ich das Amt antreten.
Wie wäre es?
Djure, hier noch meine Zusammenfassung und (vorläufig) finale TagCloud: http://post.ly/idWN