In nahezu jedem meiner vielen Gespräche über das Internet, Social Media und Facebook kommt ganz unweigerlich das Thema Privatsphäre zur Sprache.
Als jemand, der aus Sicht der überwiegenden Mehrheit (viel zu) viel über sich, seine Arbeit, seine Familie und über Belangloses ins Internet schreibt, sehe ich mich regelmäßig mit Kritik, Erstaunen oder Entsetzten konfrontiert. Kritik, die mich persönlich, das Internet allgemein und natürlich Facebook trifft. Kritik aber auch, der ich mich gerne stelle und deren Diskussion ungemein wichtig ist.
Zwei Dinge sind aus meiner Sicht bedeutend. Zum einen müssen wir uns gemeinsam den Veränderungen stellen. Das Internet ist ein Faktum, dessen grundlegende Konsequenzen sich nicht radikal ändern lassen. Dies betrifft auch die Erosion der Vorstellungen, die wir bislang von Privatsphäre hatten.
Zum zweiten zeigt ein kulturhistorischer Blick, dass diese Vorstellungen in der Vergangenheit weder von Stabilität noch von Konsens geprägt waren. Möglicherweise ist die Geschwindigkeit der Veränderungen derzeit einmalig. Die Veränderung an sich hat die Menschheit durch die gesamte Neuzeit begleitet.
Ich möchte jedem meiner Leser sehr herzlich empfehlen, sich diesen Vortrag von meinem Freund Wolfgang Lünenbürger anzuhören. Seine Ausführungen zum Privacy Divide sind eine hervorragende Grundlage, um künftig wirklich sachgerecht über Privatsphäre und deren Gefährdung zu sprechen.