Inklusion: Das Gleiche ist nicht für alle gleich gut!
von Djure Meinen | 27. Feb 2013 | Schulpolitik | 2 Kommentare
„Ich weiß, dass es schade für alle „normalen“ Hamburger Schulkinder ist, dass sie an Willi nicht lernen dürfen, wie unterschiedlich das Leben sein kann. Aber dafür müssten erst die richtigen Bedingungen geschaffen werden, dass wir bei der Inklusion mitmachen können – bis dahin machen wir es ganz exklusiv, sorry!“
Birte Müller über Inklusion in Hamburg: Ganz exklusiv!
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Hallo Djure,
so wird es jetzt in Varel auch sein, denn die kleinen Grundschulen, die seit Jahren Inklusion gelebt und nicht nur auf dem Papier dargestellt haben, gibt es nicht mehr. Seitens der Politik wurde ein Chaos übrig gelassen und unsere Kinder müssen das ausbaden. Das meinten wir auch im Dezember mit unserem Brief. Das Sozialverhalten der Eltern ist in der heutigen Zeit doch sehr einseitig, da verlieren schnell die Schwächen und die sich nicht richtig wehren können- eben die Betroffenen der Inklusion. Ich war im Januar in Hamburg und habe auch diesen Bericht von Frau Müller gelesen und war doch sehr wütend, da unsere Politik in Varel nicht aus den Fehlern in anderen Städten lernt, sondern genau dieselben Fehler machen muss. Dies gilt nicht nur für das Schulthema.
Es kann nicht für die betroffenen Kinder die Wahl sein, wenn die Inklusion in den betreffenden Schulen vor Ort in Varel nicht klappt, ganz nach Jever oder Oldenburg zur Schule gehen zu müssen. Diese Kinder gibt es nämlich schon seit Jahren und jetzt noch mehr, da es Altjührden auch mehr gibt. Inklusion bedeutet sehr viel Mehrarbeit und soziales Engagement an den Schulen und nicht Einschüchtern der betreffenden Eltern.
Darüber sollte man sich mal Gedanken machen, denn das hat sich bis jetzt keiner gemacht. Mit bis zu 26 Kindern in einer Klasse darf kein Kind aus dem Rahmen fallen und einen autistischen Anfall haben oder ähnliches- das stört bei vielen Eltern den Unterricht. Warum sind wohl so viele Lehrer soviel krank ? Sich jetzt Erst Gedanken über Inklusion so machen, ist ganz schon kurzsichtig.
Es ging ja auch nicht, um die Kosten….
Für mich kann ich nur sagen, dass ich ziemlich sauer bin, dass mein Sohn jetzt nach der 1 Klasse wieder aus einer Gemeinschaft herausgerissen wird, da auf unsere Kinder bei der Fusion keine Rücksicht genommen wird. Ich bin nicht die Einzige, die so denkt, aber viele Eltern haben Angst, wenn sie jetzt was sagen, dann werden Ihre Kinder in die berühmte Schublade in der aufnehmenden Schule gesteckt und Leiden darunter. Besondere Angst haben da wieder die Eltern der Integrationskinder und die dazugehörigen Integrationshelfer.
Eltern, die sich trauen sich zu wehren, werden nur Steine in den Weg felgt, als wenn der Alltag mit einem Behinderten oder lernschwachen Kind nicht schwer genug ist.
Bei den ganzen Diskussionen habe ich politisch viel gelernt, versprochen wird vor den Wahlen viel, aber an die Kinder und die Schwachen in unserer Gesellschaft wird oft nicht mal mehr vor Ort gedacht. Viele Eltern werden dies nicht vergessen…
Viele Grüsse, Dorit
Herr Meinen,
haben Sie sich mal den Artikel dieser Frau GENAU durchgelesen? Es spiegelt das wieder, was hier grade in Varel abgelaufen ist, und was SIE sehr wehement unterstützt und vorangetrieben haben. Inklusion mit der Brechstange, ohne die Kinder zu sehen.
Was ist jetzt die Folge? Eine 2 Klassen Gesellschaft. Kinder im Grundschulbereich (ob mit oder ohne Behinderung) haben nun die Möglichkeiten mitzukommen, oder durch das Raster zu fallen. Wo werden denn nun hier im Raum Varel Kinder beschult, die keine größeren Lerngruppen ver(er-)tragen? Kinder, die nicht belastbar sind? Kinder, die nicht in der Lage sind, sich gegen „NORMALE!“ Kinder durchzusetzen? Kinder, die einfach durch dieses „Inklusionsraster“ durchfallen? Mit den kleinen Schulen und dem Primarbereich der Förderschule hatten wir immer noch einen Anlaufpunkt, wo solche Kinder „aufgefangen“ werden konnten. Das fällt nun weg.
Ich weiß wovon ich spreche. Mein großer Sohn hat eine geistige Behinderung, und war mit Beginn der Schulpflicht nicht in der Lage größere Gruppen, Schulen oder Stress zu bewältigen. Mit der Beschulung in Altjührden haben wir Ihm die Möglichkeit geben können, sich langsam zu integrieren, Nun ist er in der Lage, die Oberschule zu besuchen, und wir haben ein gutes Gefühl dabei.
Für unsere körperlich schwer kranke Tochter haben Sie uns nun diese Möglichkeiten genommen, und wir haben keine Ahnung, wie wir dieses Kind adäquat beschulen können, da das niedersächsische Schulgesetzt nicht für solche Kinder ausgelegt ist.
Vielleicht hätten Sie sich im Vorfeld mal intensiver mit diesem Thema beschäftigen sollen!!! Das wäre für die Kinder das Beste gewesen, aber sieht es immer wieder: was zählt denn schon in unserer Gesellschaft eine handvoll Kinder!!!!
Tanja Hofer