Die Wilhelmshavener Zeitung hat mich gebeten, von Zeit zu Zeit die Kolumnenspalte auf der Multimedia-Seite zu füllen. Am Dienstag erschien die dritte Ausgabe dieser Kolumne. Sie wird in der nächsten Woche auch online dort zu lesen sein. Hier gibt es sie schon heute.
Stellen Sie sich vor, Sie sind zu einer Konferenz eingeladen. Freundinnen haben ihnen erzählt, das Programm sei großartig. Und das Catering unübertroffen. Als Sie am Sonnabend pünktlich um neun eintreffen, ist das Büfett schon aufgebaut. Aber nach baldigem Konferenzbeginn sieht es nicht aus. Stattdessen plaudern die langsam eintreffenden Gäste über Vorstellungsrunden, Sessionplanung und Raumgrößen. Und ihre Frage nach einem Programm wird mit einem wissenden Lächeln in Richtung leerer Zeitpläne beantwortet. Keine Sorge! Sie sind vermutlich auf einem Barcamp gelandet. Dass es (noch) kein Programm gibt, ist Programm. Und Sie sind ein Teil davon.
Auf Barcamps – Unkonferenzen, wie man etwas sperrig auf Deutsch sagt – kann und soll jede etwas beitragen und jede etwas dazulernen. Das Organisationsteam sorgt lediglich für den Rahmen, es legt einen Termin fest, bucht Räume, kümmert sich um Sponsoren für die Verpflegung und führt Teilnehmerlisten.
Das Programm entsteht erst nach der einer Vorstellungsrunde in der Sessionplanung. Dort schlagen die Teilnehmerinnen Themen für Workshops vor und bieten Vorträge an. Per Handaufheben wird das Interesse abgeschätzt und so ein passender Raum ausgewählt.
Auf Barcamps drehte sich anfänglich alles um Netzthemen: Programmcode, Design, Webshops, Community-Management. Mittlerweile hat sich das Themenspektrum stark erweitert. Vom Reisebericht durch das chinesische Hinterland über einen Tanzkurs bis hin zu Detailfragen einer exotischen Programmiersprache.
Neben klassischen Barcamps etablieren sich zunehmend Themencamps. Selbst Unternehmen haben Barcamps für sich entdeckt. So veranstaltet die Telekom mittlerweile mehrmals im Jahr Barcamps für ihre Mitarbeiterinnen.
Mich trifft man dieses Jahr noch auf den Barcamps in Düsseldorf und Hamburg und auf dem Community-Camp in Berlin. Und Sie? Eine Suche bei Google führt auf die richtige Fährte. Oder Sie fragen einfach mal bei mir nach. Ich nehme Sie gerne an die Hand.
Weitere Ausgaben dieser Kolumne:
I: Facebook? Vergessen Sie es!
II: Es macht einen Unterschied
P.S.: Ob dieser Beitrag als Sidekick zur Blogparade Dein erstes Barcamp taugt?
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