Ich hatte kürzlich einen wunderschönen Vormittag im Land Wursten zwischen Ochsenturm und Wremen. Mit Claudia, die ich bei einem Spaziergang aufm Deich und einem Kaffee mit Mandelhörnchen kennenlernen durfte. Eines unserer vielen Themen: Die Angst der Bloggerin vorm Publish-Button.
Als ich 2005 zu Bloggen anfing, habe ich diese Angst nur kurz kennengelernt. Die ersten drei, vier Posts waren aufregend. Danach wurde mir klar, dass mich sowieso (noch) keiner liest. Schon gar nicht jemand, den ich näher kenne. Später durfte ich das angenehme Gefühl erleben, in die angenehm kritisch-konstruktive Welt der frühen Bloggerei aufgenommen zu werden.
Die Zeiten sind schwieriger geworden. Bloggen ist jetzt eine ernste Sache. Vielleicht, weil es zunehmend zum Geschäft wird. Vielleicht, weil das Beiläufige, Alltägliche heute bei Twitter, Facebook und Snapchat stattfindet. Wer heute auf den Publish-Button drückt, muss sich nicht nur ihrer schönen Schreibe, sondern auch ihrer Relevanz versichern.
Wie jammerschade.
Spannende, klassisch themenoffene Blogs, in denen ich den Menschen hinter den Texten kennenlerne, können so gar nicht wachsen. Denn die brauchen das Spontane, Unperfekte, Beiläufige.
Claudia konnte ich offenbar einen Schubs geben. Sie hat (wieder) angefangen hinter dem roten Vorhang zu schreiben. Das ist gut, denn ihre Texte sind so wunderschön, bewegend und liebevoll, dass ich sie unbedingt lesen möchte.
Bitte schaut bei ihr vorbei. Macht ihr Mut. Und sagt ihrem grünen Männchen, dass es ein Arschloch ist.