So ziemlich jeder sollte klar sein, dass Behindert kein Schimpfwort ist. Auch Ey, Du bist doch schizo! kommt in meiner Filterblase eher selten vor. Ein Verhalten – ganz „sachlich“ – als schizophren zu bezeichnen, kommt jedoch durchaus vor. Ich fürchte, auch in meinem Sprachgebrauch.
Drei bis fünf Minuten Nachdenken führen natürlich zu der Erkenntnis, dass dieser Sprachgebrauch weder der Erkrankung noch den Betroffenen gerecht wird.
Komplett unbedarft war bislang mein Umgang mit dem Begriff Autismus. Ganz offensichtlich hatte ich mir noch nie die erforderlichen fünf Minuten Zeit genommen, um festzustellen, dass ich erstens nur eine äußerst vage Ahnung habe, was Autismus ist und zweitens, die Verwendung des Begriffs wirkliche Autistinnen herabwürdigen könnte.
Meine Texte werden nicht viel gelesen, meine Filterblase ist vermutlich ähnlich unbedarft wie ich. Die Gefahr, für den Autismus-Zonk erwischt zu werden, war also gering. Vermutlich hätte ich ähnlich abwehrend reagiert, wie die hoch geschätzte Eva Horn. Sie hat es mit ihrem im übrigen wundervollen Artikel im Tagesspiegel sogar in die Hall of Shame geschafft.
Ich nehme an, Eva trägt diese „Ehre“ mittlerweile mit Fassung und bin ihr in gewisser Weise dankbar, dass ich durch den kleinen Shitstorm um sie auf die Seite Autismus ist… aufmerksam geworden bin.
Nehmt Euch mal schnell fünf Minuten Zeit.