Zu der Sache mit den Birken sind übrigens bereits mehrere Leserbriefe erschienen, die sich allesamt gegen die Beseitigung der Birken aussprechen. Leider werden Leserbriefe von der NWZ nicht online gestellt, so dass ich sie hier nicht nicht verlinken kann. Der Leserbrief der Initiatoren der Unterschriftenaktion Ursula und Wieland Golder wurde mir von Frau Golder jedoch zur Veröffentlichung an dieser Stelle freigegeben:
Birkenfällungsbeschluss – Ein Machtakt?
Heute morgen schlugen viele Einwohner Büppels und Varels die Zeitung auf und lasen entsetzt den Bericht im Gemeinnützigen: „Keine Gnade für die Birken!“
Obwohl 605 Einwohner sich offen mit ihrer Unterschrift für die Birken ausgesprochen hatten, ist die SPD im Rat Varels nicht gewillt, den Beschluss zur Fällung der 15 Birken zu revidieren. 18 Anwohner, die nicht einmal alle direkt betroffen sind, haben eine größere Lobby.
Obwohl uns seitens des Bürgermeisters gesagt worden ist, dass es nur drei Gründe für die Abholzung gäbe, die in diesem Falle nicht zuträfen. Da keine zwingenden Gründe vorliegen kann man nur davon ausgehen, dass es sich seitens der SPD nur um eine Gefälligkeitsaktion für die Anlieger der Straße handelt.
Wie verknöchert ist inzwischen das Ohr der SPD geworden, welche Hartnäckigkeit steckt dahinter, ja keine Fehler zuzugeben, nur um einen ersten Beschluss nicht zu canceln, der ja der Mehrheit des Bürgers nicht gefällt ! Diese Partei hat das Signal nicht empfangen, dass hier vorschnell und nicht richtig gehandelt worden ist.
Der Bürgerwille scheint nichts zu bedeuten ! Oder soll nur ein Exempel statuiert werden, dass die Machtverhältnisse in der SPD klarstellt? Ähnlich wie beim Thema „Seniorenpass“!
Wehret den Anfängen !!
Die Birken können nichts dafür.
Deshalb plädieren wir weiter dafür, dass die 15 Birken – die 30 Jahre lang die Einfahrt in Büppel prägen – stehen bleiben dürfen, bis sie wirklich gefällt werden müssen. Sie stehen in der Einfahrt Büppels und geben uns ein heimatliches Ambiente. Sie gehören dazu!
Die Pollenallergiker müssen sich auch nach einer evtl. Fällung darauf gefasst machen, dass der Pollenflug aus der ganzen Umgebung Einfluss auf das Leiden hat. Sollten dafür alle Birken, die den Charakter eines hiesigen Dorfes ausmachen, weichen?
Wenn solch ein Beschluss Schule macht, werden andere Bäume, evtl. auch Häuser oder Denkmäler ruck zuck verschwinden. In Varel ist schon viel zu viel nicht Wiedergutzumachendes geschehen.
Unglaublich ist für viele Menschen in unserer Umgebung, dass der Wille der Bürgermehrheit mit Füßen getreten wird. Bis zur nächsten Kommunalwahl dauert es zwar noch eine Weile, doch der Bürger vergisst solche ungerechten Handlungen sicher nicht.
Noch ist es nicht zu spät. Für die Bürger, für die Birken, für die Gerechtigkeit. Deshalb sollten wir uns alle an einen Tisch zu setzen. Das Ziel wäre eine demokratischere Lösung zum Wohle der Mehrheit .
Wer hat die Birken verraten? Sozialdemokraten!
@Stefan: Naja. Die Vorgänge hier in Varel würde ich nicht als Indikator für den Zustand der Partei an sich werten. Zumal die Partei in dieser Sache nicht unbedingt einig ist.
Sehr geehrte Frau Golder,
ich denke nicht, dass Sie sich ein Bild davon machen können, was die Birken „ablassen“… Es geht nicht um Laub, es geht um die Pollen.
Ich spreche auch nicht unbedingt von Allergieblastungen.
Die Pollen der Birken fliegen das ganze Jahr. Hat man die Straße gerade gefegt, kann man wieder von vorne anfangen. Als Anwohner, hat man nichtmal die Möglichkeit, dass Fenster zum Lüften zu öffnen, ohne das man in jeder Ecke Pollen findet… Ja, sogar im Bett wurden diese schon gefunden. Das dieses alles andere als angenehm ist können Sie sich sicher denken.
Die Anwohner sind ja bereit (auf eine Kosten und aus eigener Kraft) neue Bäume zu pflanzen. Auch die Anwohner sind der Meinung, dass die Bäume an der Straße das Gesamtbild Büppels verschönern – aber dieses soll nicht durch die Birken geschehen sondern durch „vernünftige“ Bäume….
@Booken:
Ich habe bis zu einem gewissen Grad Verständnis für den Wunsch mal hier und dort einen Baum zu entfernen, der eine besondere Belastung darstellt. Dabei kann es aber nicht darum gehen, sich für oder gegen bestimmte Bäume zu entscheiden.
Die Birke ist ein Baum dieser Region. Viele der sogenannten vernünftigen Bäume (Robinie, Akazie, Platane, Bergahorn) gehören hingegen nicht hierher. Und für Eichen und Buchen ist an der Bürgermeister-Osterloh-Straße ja leider kein Platz (mehr).
Übrigens: Wenn die neuen Bäume so groß wären, wie die Birken es jetzt sind, hätten Sie ganze andere Sorgen (massenweise Blätter, Früchte und Schößlinge im Garten, Astfall…).
Heute am 26.11.08 hat der Friesische Rundfunk die Birkenallee und sendet diese im „Blick in Friesland“ heute Abend aus.
Wir bleiben dabei, die Birken gehören zu Büppel!
Susanne