Auch wenn die in Selbstzerfleischung befindliche WAZ-Mediengruppe ohne Frage ein spannenderes Studienobjekt ist, als die in meiner neuen alten Heimat erscheinende Nordwest-Zeitung (NWZ), werde mich auch letzterer künftig ein wenig widmen.
Wem mein frühstückskompatibles Holzmedium gänzlich unbekannt ist, mag sich vielleicht erst einmal bei Wikipedia umtun. Neben den allgemeinen Eckdaten liest man dort auch von wenig appetitlichen Details zum Einkaufsverhalten und ein paar Rückschlägen bei der Ausdehnung des Verbreitungsgebietes.
Fürs Erste beschränke ich mich mal auf den Hinweis, dass die NZW ganz süß beim Erfinden von Mehrwert ist, der gleichzeitig die Leser-Blatt-Bindung stärkt. So lag etwa der jüngsten Wochenendausgabe ein großer Bogen Geschenkpapier bei.
Dazu war der innere Druckbogen der Wochenendbeilage „Journal“ doppelseitig mit einem eigens gestalteten Motiv von Klaus Beilstein bedruckt. Um der Sache mehr Wertigkeit zu verleihen, wurde das Buch des Journals zudem auf weißem statt normalem Zeitungspapier produziert. Redaktionell begleitet wurde mit einem Aufmacher auf der Eins und einer Seite im Journal mit Hintergründen zum Künstler und der Idee des Verpackens .
Nicht unbedingt das, was man von einer Zeitung erwartet, aber mir gefällt’s. Auch deshalb, weil ich Geschenke ohnehin gerne in bunt bedruckter Zeitung verpacke. Und für die Auflagenschrubber in den Fußgängerzonen war’s am Sonnabend bestimmt ein guter Gesprächseinstieg.