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turi2.tv: KeeseBevor Christoph Keese weiter durch die Lande zieht und über die PMG als Vorbild für Erlösmodelle der Zukunft fantasiert, sei ihm empfohlen, sich ein wenig tiefer in die Materie einzuarbeiten.

Seine gegenüber turi2 gemachten Aussagen zeugen von großer Unkenntnis der urheberrechtlichen Situation und vermutlich auch der wirtschaftlichen Einträglichkeit der PMG. Besonders seine Darstellung der Situation „vor ein paar Jahren“ wird Experten stutzen lassen. Die Erstellung von Pressespiegeln unterlag schon immer den Beschränkungen des Urheberrechts und wurde – bzw. wird immer noch – über die VG Wort abgerechnet. Mit ein paar Abonnements war es entgegen landläufiger Meinung auch vor der PMG nicht getan.

Dass Keese die PMG eine Verwertungsgesellschaft heißt, dürfte seinen Justiziaren im Übrigen die Haare zu Berge stehen lassen. Da Verwertungsgesellschaften der behördlichen Genehmigung und damit bestimmten Beschränkungen unterliegen, haben die PMG und ihre Gesellschafter immer großen Wert darauf gelegt, eben gerade kein solches Institut zu sein.

Wenn man zudem weiß, dass die Umsätze der PMG sich trotz hunderter Lizenzgeber – wenn überhaupt – nach wie vor im niedrigen zweistelligen Millionenbereich bewegen, dürfte man einen Verweis auf auf dieses Geschäftsmodell als Zukunft der Verlagsbranche allenfalls als putzig empfinden.

Ich hätte das Interview-Video übrigens gerne hier eingebunden. Geht aber nicht. Auf Nachfrage konnte ich aber erfahren, dass Abhilfe naht.