Mancher mag sich fragen warum, aber Spiegel online ist unumstritten das erfolgreichste Nachrichtenangebot im deutschsprachigen Raum. Persönlich nutze ich die Startseite von Spiegel online als ständiges Radar des Weltgeschehens. Neben dem WDR 5 Morgenecho und meinem twhirl-gesteuerten Twitterfeed ist sie damit meine wichtigste Newsquelle.
Die Nutzung von Spiegel online war bislang allerdings etwas unbequem: Richtigen Browsertab finden, aktualisieren, Seite überfliegen, feststellen, dass nichts Neues drauf steht…
Möglicherweise gäbe es irgendeine bequemere Lösung auf Basis des RSS-Feeds. Die habe ich aber noch nicht gefunden. Viel nützlicher finde ich da schon, dass Spiegel online die Feeds seit heute vertwittert. Jetzt folge ich einfach @spiegel_eil und @spiegel_top und spare mir den Spiegel online-Tab im Firefox. Sehr praktisch. Dachte ich.
Ich bin deshalb sehr überrascht mit welche Häme diese zugegeben kleine Innovation aufgenommen und kommentiert wird. Und das von Leuten, auf deren Urteil ich sonst baue.
Hauptkritik etwa von Claudia, Mike, Nico oder Klaus: Spiegel online habe Twitter nicht verstanden, weil man nicht auf Dialog setzt. Dazu zwei kleine Anmerkungen:
Twitter ist ein Tool, das zum Dialog taugt. Das ist E-Mail auch. Doch sowohl E-Mail als auch Twitter taugen durchaus als reiner Sender. E-Mail bei mir selbst übrigens inzwischen weniger als Twitter. Die meisten Newsletter sind mir viel zu lang und landen ungelesen im Spamordner.
Zum zweiten: Dass Spiegel online nicht auf Dialog setzt, ist doch noch gar nicht erwiesen. Ich halte es zwar auch für weniger wahrscheinlich, dass die auf @replies reagieren, aber hat das schon jemand probiert? Na also! Zu erwarten, dass Spiegel online jedem Leserfeed aktiv folgt, wäre im Übrigen wirklich Kinderkrams.
Außerdem: Wollt ihr mit denen wirklich reden? Ich nicht.
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