Varel ist geprägt von vielen gut erhaltenen Bürgerhäusern, die überwiegend um das Jahr 1900 entstanden sind. Einige der schönsten wurden jedoch auf Betreiben der Stadt vor allem in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts beseitigt, etwa um Platz für breite Straßen und Parkplätze zu schaffen.
Kritik an diesem Umgang mit wertvoller Bausubstanz hat der spätere Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke damals mit Sätzen wie „Wir haben die Mühle, das reicht!“ abgebügelt. So zumindest zitiert der Gemeinnützige das Schwergewicht aus Dangastermoor am Mittwoch.
Ich würde ihn gerne einmal Fragen, wie er heute als Ratsvorsitzender über seine damalige Haltung denkt. Ob er seine damalige Haltung wohl bedauert? Und wenn ja, was bedeutet das für aktuelle, ebenfalls nicht zu revidierende Maßnahmen, wie etwa die Zerstörung der Jader Moormarsch durch den Bau der Autobahn A22?
Variante 1/West würde zudem dicht an Varel, südlich von Büppel verlaufen und dann leider auch quer durch Grünenkamp. Zusammen mit der A29 ein schicker Rahmen aus Betonfahrbahn für Varel und Umgebung…
Denke oft mit Blick in die Vergangenheit, nicht nur auf Umwelt und Bahnbau bezogen: Haben wir denn nichts gelernt? Es gibt ein Sprichwort „Die Vergangenheit ist ein Sprungbrett in die Gegenwart“, wobei ich mich frage, warum es so selten in gegenwärtigen Situationen genutzt wird. Möchte nicht zum Konservativismus aufrufen, aber warum werden wichtige Kenntnisse aus der Vergangenheit so selten mit heutigem Wissen verknüpft?
Gruß
Thorsten