Als mich Helmut Burlager vom Jeverschen Wochenblatt für einen Platz auf dem Podium zum Thema „Facebook – Privat war gestern“ anfragte, habe ich natürlich gerne zugesagt. Bei aller berechtigten Kritik an Facebook, sollte man die auf Mahner abonnierten Berater besser nicht ohne Gegenrede vor Publikum lassen. Vom Hauptredner des Abends Dominik Höch, kannte ich vor Beginn nur ein paar steile Kernthesen. Ich war in sofern durchaus auf Krawall gebürstet.
Im Verlauf des Abends, zu dem über 100 Zuhörer in die Volksbank Jever gekommen waren, stellte sich aber heraus, dass eine sachliche Beleuchtung aus unterschiedlichen Perspektiven für das Publikum viel einträglicher sein kann. Höch argumentiert dabei eher aus der Position des kulturellen Status quo, ich eher vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Utopien. Am Ende kommen weitgehend deckungsgleiche Empfehlungen heraus, die der eine eher mahnend, der andere eher lockend formuliert.
Selbst die sehr pessimistische Sicht des Kriminalpolizisten fand ihren Platz, auch wenn seine Forderung nach Vorratsdatenspeicherung auf energische Ablehnung stieß. Das musste ich nicht einmal selbst übernehmen.
Nach meinem Eindruck, ging ein zufriedenes Publikum nach Hause. Die Skeptiker sind wohl Skeptiker geblieben, der aktiviere Teil hat ein paar Leitplanken mitgenommen, die de Spaß an der Sache hoffentlich erhöhen werden.
Den Bericht des Jeversches Wochenblatts gibt es hier als PDF.