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Logo Wilhelmshavener ZeitungHier im Blog war es ja lange Zeit recht ruhig. An der Kolumne in der Wilhelmshavener Zeitung habe ich aber trotzdem weitergeschrieben. Am Dienstag erschien folgendes Stück über Snapchat.

Als die App Snapchat 2011 erschien, war sie zunächst vor allem eine Weiterentwicklung der Idee von WhatsApp. Statt viele Worte mühsam zu tippen, verschickt man einfach nur ein Bild. Am liebsten natürlich im Selfie-Modus. Vor allem bei Jungen verfing diese Idee und verhalf Snapchat zu enormen Wachstumsraten. über 25-Jährige hingegen tun sich bis heute etwas schwer. Snapchat bricht mit vielen Gewohnheiten. Die Benutzeroberfläche folgt keinem bekannten Konzept. Und dann diese Flüchtigkeit. Sobald eine Nachricht gelesen ist, verschwindet sie auch schon wieder.

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Um mir auf Snapchat zu folgen, einfach diesen Snapcode fotografieren. Ja, wirklich so einfach. Nicht denken. Ausprobieren.

Doch im Laufe der letzten Monate wird Snapchat mit jedem Update erwachsener. Die Eins-zu-eins-Kommunikation bleibt erhalten. Aber dank der sogenannten Geschichte wird die App zum Kanal für einen authentischen Ausschnitt aus dem Leben der Nutzerinnen. Alles Relevante und weniger Relevante kann ungeschminkt in maximal 10 Sekunden langen Häppchen mit Freundinnen und der interessierten Öffentlichkeit geteilt werden. Die Halbwertzeit von 24 Stunden macht vielen Mut, auch Unperfektes einfach mal stehen zu lassen. Viele Stars und Sternchen lassen ihre Fans auf Snapchat ganz nah heran. So ausgiebig müde haben sie Lena Meyer-Landrut (Nutzername: helloleni) noch nie erlebt.

Mit der Funktion Discover eröffnet Snapchat vor allem Medien den Zugang zu der langsam älter werdenden Zielgruppe. Nachrichten der Zukunft könnten zum Beispiel die multimedialen Stories von Vox.com und Vice.com sein.

Der wahre Clou sind jedoch die Geschichten im Bereich Live. Mit einer eigenen Redaktion „berichtet“ Snapchat hier etwa vom Super Bowl, über Spiele des AC Mailand, über den ersten Schnee in den Alpen oder von den Vorwahlen in Iowa. Grundlage dafür sind die Geschichten der Nutzerinnen, die diese freiwillig zur Verfügung stellen und die die Redaktion zusammenstellt und kommentiert. Emotionaler haben sie Inter noch nicht verlieren sehen. Es sei denn sie waren selbst dabei.

Bisherige Ausgaben dieser Kolumne (Auszug):

Facebook? Vergessen Sie es!
Es macht einen Unterschied
Auf zur Unkonferenz
Facebook im Katastropheneinsatz
Ein Schiff wird kommen
Ist WhatsApp jetzt böse?
Sicherer im Internet
Instagramieren
Gefahr in der Hosentasche