Über die niedersächsische Kultusministerin Heister-Neumann gäbe es viel Ärgerliches zu berichten. Etwa dass sie derzeit auf Wahlkampfveranstaltungen herumtönt, sie habe das Problem der Unterrichtsversorgung im Griff, während gleichzeitig in benachbarten Gymnasien der Unterricht im Fach Deutsch in erheblichem Umfang nicht erteilt werden kann.
Ein besonders unappetitliches Ärgernis um Frau Heister-Koppheister und ihr Ministerium ist die Affäre Brandt. Der niedersächsische GEW-Vorsitzende Eberhard Brandt ist der wohl profilierteste Kritiker der Ministerin. Gegen ihn wurde im April ein Disziplinarverfahren eingeleitet, weil er angeblich seinen Unterrichtsverpflichtungen nicht nachgekommen war.
Inzwischen ist klar, dass das inzwischen eingestellte Verfahren gegen Brandt von Anfang an auf äußerst wackeligen Füßen gestanden hat. Und es gibt Anhaltspunkte dafür, dass das Verfahren aus politischen Gründen seitens des Ministeriums trotz gegenteiliger Empfehlung der zuständigen Schulbehörde betrieben wurde. Die Affäre Brandt ist wohl längst zur Affäre Heister-Neumann geworden.
Medial befeuert wurde das Verfahren gegen Brandt anfänglich übrigens von der Illustrierten Focus. Warum deshalb die Affäre Heister-Neumann möglicherweise auch eine Affäre Markwort ist, hat gestern der Medienjournalist Stefan Niggemeier aufgearbeit. Zum besseren Verständnis lohnt es sich, vorher noch kurz bei der taz vorbeizulesen.