Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Doch das, was sich ein paar Journalisten der WAZ Mediengruppe heute in Recklinghausen geleistet haben, finde ich gelinde gesagt daneben.
Auf Einladung einer DJV-Gruppe traf man sich aus Protest gegen den angekündigten Umbau der WAZ Mediengruppe zum symbolischen Sterben in der Innenstadt.
So ein Die In findet gut gemacht hohe Aufmerksamkeit und weckt starke Emotionen. Wenn man auf Krieg, Folter oder Todesgefahren hinweisen will, halte ich diese dramatische Protestform für durchaus angemessen.
Hier geht es aber nicht um Todesgefahren. Niemand ist in irgendeiner Weise an Leib und Leben bedroht. Es geht vor allem um – dem Vernehmen nach ohnehin lausige – Arbeitsplätze. Und nebenbei geht es um den Erhalt von Qualitätsjournalismus. Wichtig! Aber Kinkerlitzchen im Vergleich zu Todesgefahren.
Auf den Fotos von der Aktion sieht das Ganze übrigens nicht gerade nach einem gut geprobten Die In aus. Mich erinnert das eher an einen Hartz IV-Protest. Seit wann stirbt man auf Isomatten? Und deckt sich noch schnell mit Zeitung zu?
Übrigens: Im Pottblog findet sich die aktuelle Mitarbeiterresolution der redaktionellen Mitarbeiter der WAZ-Mediengruppe, die durchaus Grundlage einer konstruktiven Diskussion sein könnte. Ob Geschäftführer, die einen solchen Stil pflegen aber überhaupt diskutieren können?