Hinweis: Der CvD des Westens, Andreas Fettig erläutert hier und an anderer Stelle per Kommentar seine Sicht der gestrigen Versammlung. Die Planungen befinden sich danach in einem frühen Stadium. Einige der angedeuteten Änderungen – besonders der Fokus auf das Lokale – klingen durchaus bedenkenswert.
Ich war bekanntlich nie ein allzu großer Fan der Online-Aktivitäten von WAZ und Co. unter dem Titel Der Westen. Kurz gesagt war mir der Versuch, die Präsenzen der WAZ-Medien WAZ, NRZ, WR und WP unter einem Dach zu vereinen zu kurz gesprungen: Nicht konsequent genug, an vielen Stellen bis zum Schluss unausgereift, zu wenig lokal.
Ich habe allerdings inzwischen gelernt, dass dies nicht in nur an den Köpfen hinter dem Westen, sondern auch an chronischer Unterfinanzierung und massiven Widerständen in den Reihen der Printkollegen gepaart mit einem eher unglücklichen Zeitpunkt für den Start gelegen haben könnte. Und trotz aller Kritik, muss man einfach anerkennen, dass Katharina Borchert und ihr Team, viel frischen Wind gebracht haben und das Projekt Westen insgesamt kaum als Misserfolg zu bezeichnen ist.
Nun ist Katharina Borchert zu Spiegel Online nach Hamburg gewechselt und der WAZ Chef Ulrich Reitz hat das Sagen beim Westen. Gestern hat er offenbar erstmals umfassender Durchblicken lassen, was er mit dem Westen vorhat. Der Pottblogger Jens Matheuszik berichtet ausführlich aus der internen Sitzung. Thomas Knüwer berichtet Ähnliches.
Zusammengefasst scheint so etwas wie eine Rolle rückwärts geplant zu sein. Und bis auf die Idee, das Lokale zu stärken, kann ich wenig Substantielles erkennen. Zudem erscheinen die geplanten Veränderungen wie eine umfassende Absage an die Ära Katharina Borchert.
Wie gut, dass die nun als Geschäftsführerin Spiegel online zu Grunde richtet. Da steht der Weltherrschaft der WAZ bald nichts mehr im Wege.
Ebenfalls zum Thema: turi2
Hallo @all,
wir wissen ja nicht, woher diese Informationen stammen – aber an einigen Stellen müssen wir sie geraderücken:
Richtig ist: DerWesten wird noch regionaler als bisher bereits – das wird sich auch in einem neuem Layout niederschlagen. An den Details wird noch gefeilt.
Richtig ist: DerWesten und Print rücken personell und räumlich näher zusammen. Das hat gute Gründe – kürzere Kommunikationswege, engere Zusammenarbeit – auch mit Blick auf strategische Entwicklungen, die im Zusammenhang mit neuen Endgeräten stehen.
Richtig ist: Das Bewegtbild wird weiterhin eine große Rolle im Portal spielen. Wir stellen den Bereich strukturell nur neu auf – an den Details feilen wir noch.
Richtig ist: Im Zusammenhang mit dem Zusammenrücken von Print und Online gibt es personelle Verschiebungen – und eine nominelle Stellenverringerung in der Online-Redaktion. Es wird aber niemand entlassen. Im Gegenzug wird die konvergente Content-Produktion verstärkt. Auf Deutsch: Print-Redakteure werden noch mehr in die Online-Abläufe integriert und umgekehrt.
Völlig falsch ist: Bei der Betriebsversammlung war keine Rede davon, dass DerWesten boulevardesker werden soll. Wir werden weiterhin – wie bisher auch – ein Nachrichtenportal mit stark regionalem und lokalem Schwerpunkt sein.
Andreas Fettig
Redaktion DerWesten
– Chef vom Dienst / Nachrichten –
Ob man da wirklich so viel gerade rücken musste? Habe eher den Eindruck, dass da einiges gerade ist und ggf. an der einen oder anderen Stelle ein wenig geruckelt werden muss, aber im großen und ganzen alles schon gerade ist.
Siehe auch:
http://hinwe.is/1h
Die Lacoste-Tränen um eine ordinäre Gebrauchszeitung und deren Online-Appendix(e) werden mir wohl ewig ein Rätsel bleiben.
Der Krytiker