Meine letzte – wirklich letzte – Kolumne für die Wilhelmshavener Zeitung widme ich dem Thema Alternativen für WhatsApp. Anlass war der verzweifelte Versuch eines Bekannten, eine WhatsApp-Gruppe auf Threema umzuziehen. Er war wirklich sehr hartnäckig. Nach vier Wochen intensiver Überzeugungsarbeit hatte er es geschafft. Bin gespannt, wie nachhaltig.
Als Facebook im Jahr 2014 WhatsApp aufkaufte, hat Marc Zuckerberg 1000 Eide geschworen, die Daten der WhatsApp-Nutzer niemals mit denen von Facebook zusammenzuführen. Die Versprechen des Facebook-Gründers sind jedoch kaum mehr Wert als die von Cersei Lennister, Herrscherin auf dem Eisernen Thron in Königsmund. Seit 2016 tauschen die Plattformen Daten aus. Bei Cersei bestand immerhin Hoffnung, dass sie im Laufe der 8. Staffel der TV-Serie „Game of Thrones“ dem Schwert Eidwahrer begegnet. Facebook wird uns hingegen erhalten bleiben, sofern wir uns nicht vollständig aus dem Internet verabschieden. Auch ohne eigenen Account.
Kaum eine Website, die nicht mit Facebook zusammenarbeitet, das 2012 akquirierte Instagram ist integraler Bestandteil der Plattform und wie sollen wir ohne WhatsApp unser Leben in den Griff bekommen?
Zugegeben: Auf Facebook und Instagram kann man verzichten. Um WhatsApp kommt man nicht herum. Seien Sie dennoch für Alternativen offen und tragen so zu etwas Diversität im Messenger-Markt bei. Die wahrscheinlich sicherste Alternative ist Threema. Es arbeitet mit noch besserer Verschlüsselung als WhatsApp, lässt sich anonym nutzen, kommt aus der Schweiz und es tauscht ganz sicher keine Daten mit Face- book aus.
Andere Alternativen sind Signal oder Telegram, die keine anonyme Nutzung ermöglichen, aber sicher verschlüsseln und nicht mit Facebook verbunden sind. Selbst, wenn Sie selbst nicht aktiv umsteigen wollen, sollten Sie Freundinnen und Bekannten ermöglichen, Sie dort zu erreichen.
Noch weniger als Facebook kann man übrigens Google aus dem Weg gehen. Die meisten von Ihnen tragen ja allein schon ein Smartphone mit sich herum, dass mit Android auf ein Betriebssystem aus dem Hause Google aufbaut. Auch hier ist vollständiger Verzicht kaum möglich. Bei Suchmaschinen bestehen aber durchaus Ausweichmöglichkeiten. Die Stiftung Warentest empfiehlt beispielsweise Startpage.com. Deren Ergebnisse kommen von Google, werden jedoch komplett anonymisiert. Duckduckgo erfreut sich jüngst großer Beliebtheit beim Publikum. Und mit Ecosia pflanzen Sie beim Suchen sogar noch Bäume.