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Gurken waren es also nicht. Zumindest nicht die aus Spanien. Mich überrascht das wenig. Zunächst aus grundsätzlichen Überlegungen: Gerade Gurken und Tomaten wachsen heute fast nur unter so sterilen Bedingungen, dass eine massenhafte Verunreinigung mit Darmkeimen kaum erklärlich wäre.

Aber auch unser konkreter Fall macht mich skeptisch. Für Salat gibt es um diese Jahreszeit in unserer Familie sehr überschaubare Bezugsquellen. Den eigenen Garten und den Vareler Wochenmarkt. Die Beschicker beziehen Salat, Gurken und Tomaten aus eigenem Anbau und von mir bekannten regionalen Erzeugern. Als Quelle für einen massiven Ausbruch in Hamburg kommen diese Quellen kaum in Frage.

Bliebe ein Wochenende in einer Heimvolkshochschule und eine! Gurke von einem Discounter, von der wir allerdings alle gegessen haben – ungeschält. Aus der Heimvolkshochschule sind bislang keine weiteren Fälle bekannt, die Gurke hat keinen anderen von uns krank gemacht.

Spannend und befremdlich finde ich, dass sich die Gesundheitsbehörden dafür nach unserer Wahrnehmung kaum interessieren. Zwar wurden seitens des Gesundheitsamtes Standardfragen gestellt, doch seitdem herrscht Funkstille. Sogar das Angebot, neue Überlegungen zu teilen, wird abgelehnt.

Vielleicht bin ich zu sehr Laie, aber ich finde es merkwürdig, dass es keine Befragungen im näheren und weiteren Umfeld der Betroffenen gegeben hat. Lebensmittel wurden nicht sichergestellt. Auch Stuhlproben der Familienmitglieder, die ja möglicherweise symptomfreie Infektionsverläufe haben, sind nicht genommen worden.

Und von anderen Betroffenen erfahren wir, dass gleich fünf Personen erkrankt sind, die an derselben Familienfeier teilgenommen haben. Nach meinem Gefühl ein Fall, von dem aus man sich zuvorderst auf die Suche nach der Quelle machen könnte. Doch auch dort wurden erkennbar nur Fragebögen abgearbeitet.

Wie gesagt. Ich bin nur interessierter Laie. Möglicherweise wird genau das Richtige unternommen. Vielleicht gibt es keine besseren Methoden der Untersuchung. Doch mein persönlicher Eindruck ist, dass die Gesundheitsbehörden im großen wie im kleinen unvorbereitet und überfordert sind. Fachlich, zumindest aber kommunikativ.