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Greenpeace auf AKW UnterweserIch bin – das dürften viele wissen – in ziemlich unbeschwerter Idylle aufgewachsen. „Bedroht“ war diese Idylle nur durch einen drohenden Autobahnbau, der leider inzwischen wieder aktuell ist, und durch die Nähe zum AKW Unterweser.

Das Atom-Ei südlich von Nordenham hätte unter anderen Umständen durchaus Medienthema dieser Woche werden können. Wären da nicht andere noch wichtigere Baustellen wie der Wahlbetrug im Iran, die RekordPEERverschuldung oder der Tod dieses Musikers gewesen.

Denn was Greenpeace da gelungen ist, hätte viele für undenkbar gehalten. Mit gut 60 Personen und ein wenig Ausrüstung sind die Freaks in den Sicherheitsbereich des Kraftwerks eingedrungen. 20 von Ihnen sind innerhalb kürzester Zeit auf das Dach der Reaktorkuppel geklettert und haben dann in aller Ruhe ein ziemlich großflächiges weithin sichtbares Bild gemalt.

Ich bin in Bezug auf die konkrete Gefahr, die von den deutschen Atomkraftwerken ausgeht, einigermaßen entspannt. Die Wahrscheinlichkeit eines größeren Unfalls ist gering und die aktuellen Emissionen vermutlich akzeptabel.

Eines sollte jedoch klar sein: Die Energiegewinnung aus Atomenergie ist eine Sackgasse. Insbesondere wegen der weiterhin völlig ungeklärten und vermutlich technisch unmöglichen sicheren Lagerung der Abfälle. Aber auch wegen der nun von Greenpeace eindrücklich demostrierten Anfälligkeit der Anlagen gegen Angriffe von außen.

Am Ausstieg aus der Atomenergie zu rütteln, ist daher nicht akzeptabel. Das AKW Unterweser muss planmäßig 2012 abgeschaltet werden. Ein weiterer guter Grund, im September weder CDU noch FDP zu wählen.

Bildquelle: Greenpeace