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Ich hatte mir ja hier und hier Gedanken zu der Frage gemacht, ob eine Bloggerin eigentlich ein Blog braucht oder ob Bloggen ohne Blog vorstellbar ist. Kurz zusammengefasst lautet meine These:

Es ist – aus Sicht von Blogger Relations – nachrangig, wo eine Bloggerin ihren Content publiziert. Entscheidend ist, dass hinter dem Content, ein echter Mensch, ein echtes Leben sichtbar bleibt. Bloggen kann man prinzipiell auch auf Youtube, Instagram oder Snapchat.

Nichts desto trotz werden Blogs auch künftig ihren Platz haben. Vor allem für diejenigen, deren Reputation sich auf Kontinuität gründet. Anders als im eigenen Blog, ist Darstellung und Verfügbarkeit des Contents auf Social Networks immer vom Wohl und Wehe von Dritten abhängig. Und auch die integrierende Funktion eines Blogs als Ort, von dem aus der gesamte eigene Content erreichbar bleibt, lässt sich vorerst und dauerhaft wohl nur im eigenen Blog abbilden.

In diesem Zusammenhang verweise ich auf zwei Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Richtungen der Idee Bloggen ohne Blog nähern und dennoch beide am Ende am eigenen Blog festhalten.

Ricarda beschreibt die Veränderungen des Bloggens durch immer neue und ohne Frage für Blogger bedeutsame Social Networks, die letztlich dazu führen, dass das Blog viele Funktionen abgibt. Nur nicht die des zu Hauses für die wirklich wichtigen Inhalte.

„Der Blog ist für mich die Grundlage für alles, was darum herum geschieht. Für mich ist er in erster Linie nach wie vor eine Art Tagebuch, etwas wo ich meine Leidenschaft fürs Wohnen und Reisen mit Menschen teilen kann und darf. Er ist eine großartige Möglichkeit Gedanken in Worte zu fassen, Gedanken, die sichtbar bleiben und sich nicht nach 24 Stunden in Luft auflösen.“
(23qmStil)

Im Mittelpunkt der Überlegungen von Frank Hamm stehen weniger die Sozialen Netzwerke von Youtube bis Snapchat, sondern die Möglichkeit das klassischen Bloggen auf andere Plattformen wie Medium, LinkedIn oder künftig auch auf Facebook zu verlagern. Trotz der Erkenntnis, dass er auf diesen Plattformen künftig mehr Aufmerksamkeit erlangen kann, wird er weiter (auch) im eigenen Blog veröffentlichen.

„Ich bleibe bei meinem Blog als meinem zentralen Hub, wo ich schreibe und blogge (und ja, mich auch präsentiere). Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein Blog seinen zentralen Nutzen hat. Und gerne re-blogge ich meine Artikel woanders.
Denn ich erinnere mich an Zeiten, als ein paar Unternehmen ihre ‚Homepage‘ abschalteten. Sie brauchten sie ja nicht mehr, es gab ja die Facebook-Seite. Träumt weiter. Keine Plattform ist ‚too big to fail‘.“
(Injelea)