Vor nicht allzu länger Zeit eröffnete der Outdoor-Ausstatter Jack Wolfskin den heißen Abmahnherbst und lieferte uns damit einen Bilderbuch-Case für verfehlte Kommunikationspolitik im Web 2.0-Umfeld. Kurzzeitig hatte man den Eindruck, Jack Wolfskin könnte kurzfristig angemessen reagieren, doch schließlich verfiel man doch in stereotype Reaktionsmuster.
Für mich war die Marke damit abgeschrieben, was ich durchaus bedauerte. Immerhin trage ich meine Jack Wolfskin-Jacke gerne und Besseres zu angemessenen Preisen ist im Fachgeschäft meines Vertrauens nicht zu erwerben.
Doch wie es scheint, muss ich meine Markenpräferenz gar nicht über den Haufen werfen. Spät aber dafür – nahezu – vorbildlich passt Jack Wolfskin seine Markenstrategie den Gegebenheiten an und stellt sich bei den Werbebloggern der Kritik. Die fällt zwar nach wie vor überwiegend negativ aus, wird jedoch nur noch von wenigen in Extrempositionen verharrenden Protagonisten getragen.
Bedauerlich finde ich, dass viele derjeinigen, die sich an der völlig berechtigten Kritik an Jack Wolfskin beteiligt hatten, das Thema nicht mehr im Fokus haben und so nicht zu Rehabilitierung der Marke beitragen können.
Wahrscheinlich hätte Jack Wolfskin dafür noch einiges richtiger als richtig machen müssen. Man hätte etwa meiner Idee folgen und sich an die Spitze einer Initiative zur Anpassung des Markenrechts an die Gegebenheiten des Internets stellen können. Aber das ist dann wohl doch ein wenig zu viel verlangt. Oder kommt noch was nach?
Wie auch immer. Ich fände es angemessen, wenn einige der Social Media/PR-Blogger da draußen den Case noch einmal aufgriffen und ins Positive wendeten. Es stünde uns gut zu Gesicht.
Wieso Rehabilitation? Solange Jack Wolfskin weiter gegen die taz vorgeht, die ihr Logo viel früher hatte, brauchen wir nicht über Rehabilitation reden, oder?
Ich muss dem Beitrag vollkommen Recht geben! „Richtigstellungen“ findet man in der Regel eher selten.
Auch ich habe das Szenario um die Marke Jack Wolfskin etwas mitverfolgt und bin der Meinung, dass die Probleme eigentlich an einer ganz anderen Stelle sitzen. Z.B. im Markenrecht und/oder im Abmahn(wahn)recht, nun um mal zwei Punkte zu nennen.
Daher finde ich es auch gut, wenn ein solches Unternehmen nun zumindest versucht den Leuten die Hintergründe, also auch den Markenschutz näherzubringen und zu erläutern. So sollte einem zumindest klar werden, warum überhaupt versucht wird die Marke zu schützen.
Auf der anderen Seite muss man sagen, dass auch hier viele Wege nach Rom führen und der von JW gewählte, wohl nicht gerade der PR-tauglichste war. Umso besser, dass sie doch noch etwas zurückgerudert haben.
In der Tat hätte „die Blogosphäre“ hier eine Chance, besser zu handeln, als die eingesessene Presse. Dort werden Skandale auch oft über mehrere große Artikel und mehrere Tage ausgebreitet, wenn sich das ganze aber als Fehlalarm herausstellt, wird das dann nur ein kleiner Artikel auf Seite 7.
Aber die Gesetze der Aufmerksamkeitsökonomie scheinen auch in der Blogosphäre zu gelten.
Artikelhinweis wird auf jeden Fall retweetet, damit der wenigstens etwas mehr Aufmerksamkeit abbekommt.
Wo ist da ein Einsehen?
Weiterhin werden Handarbeiten mit Dekopfoten als industrielle Massenware und Plagiate bezeichnet.
Außerdem wird versucht, alle Pfotendarstellungen abzublocken, ob als Hundeartikel oder Stoffe im Comicstil. Könnt ihr gern auf dawanda nachlesen.
Einsicht sieht anders aus, solange Handwerker als Plagiatehersteller betitelt werden, geht der Kampf weiter.
@cama Ist das so? Dann sollten die Fälle – auch außerhalb von dawanda – dokumentiert werden.
Jack Wolfskin wird sich natürlich am Handeln messen lassen müssen.