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Gehört – Die Anachronistin: Auf der re:publica war ich ihr nur flüchtig begegnet. Das reichte aber als Anlass, einmal wieder in den Podcast von Nora Hespers hinein zu hören. Die jüngste Folge von Die Anachronistin – Ein Podcast über das Leben des Widerstandskämpfers Theo Hespers und seiner Nachfahren – ist vom 27. April und befasst sich mit dem Beginn des Jahres 1939. In dieser Zeit verschärfte sich die Situation der Jüdinnen in Deutschland noch einmal mehr. Nora erörtert mit einem Kollegen, warum in den Schriften ihres Großvaters dies überhaupt keinen Niederschlag findet. Ein spannendes Stück geschichtlicher Erkenntnis, das in seiner Aktualität erschreckend ist.

Sehr passend dazu ein Satz aus der Widerstandszeitschrift ihres Großvaters aus eben dieser Zeit:

„Es gibt keine ‚radikalen‘ und ‚gemäßigten‘ Nationalsozialisten, sondern einfach nur Nationalsozialisten.“

Gehört – Sex Tapes auf der #rp19: Noch ein Podcast. Dieser live aufgezeichnet auf der re:publica. Meine Lieblingssexbloggerinnen Lili und Lotte sprechen mit der Autorin Gunda Windmüller über Casual Sex und die gesellschaftlich tief verankerte Annahme, dass Frauen den nicht wollen. Und wenn doch, dann sind sie Schlampen. Ich finde es ziemlich cool, wie die drei diesen und noch zweieinhalb andere Mythen mal eben im Gespräch dekonstruieren.

re:publica neu erleben: Ich hatte schon 2017 mit meinem Erleben des großen Klassentreffens gehadert. 2018 war ich vollends frustriert. Zu groß, zu voll, zu viel Menschen, die ich kenne. Zu viele Ansprüche, denen ich nicht gerecht werden kann. Die wichtigsten Vorträge herausfinden und besuchen. Mit möglichst viele alten und neuen Freundinnen gehaltvolle Gespräche führen. Nach 2018 hatte ich mir halbherzig eine Pause für 2019 vorgenommen. Ich war natürlich trotzdem in Berlin. Wegen meiner Unterstützung beim Casting von Erika Lust sogar mit Business Status.

Mehr durch Zufall als geplant, bin ich die #rp19 dann allerdings neu angegangen. Mit einer Haltung der Freiheit, dort nicht wirklich etwas erreichen zu müssen. Das Ergebnis: Ich habe wenige, sehr lange Gespräche und sehr gute Gespräche mit alten Freundinnen geführt, Sascha Lobo, Frank Rieger und Sibylle Berg gesehen, gut gegessen, eine Massage gegeben und viel geschlafen.

Jetzt freue ich mich auf 2020.

Ausprobiert – Moia: Gestern habe ich den Ridesharing-Dienst von VW ausprobiert. Moia besteht aus einer Flotte von Elektrobussen, die man ähnlich einem Taxi per App bestellt. Statt vor der Haustür wird man bei einer nahegelegenen virtuellen Haltestelle abgeholt und in der Nähe des Ziels wieder abgesetzt. Zudem fährt man nicht allein, sondern nimmt ggf. Weitere Personen mit, die ähnliche Routen nutzen. Meine Fahrt ging vom Betahaus zum AK Altona. Der Fußweg zum Einstieg war kaum 100 Meter weit. Am Krankenhaus ging es bis zu Bushaltestelle direkt vorm Haupteingang. Beim Einstieg war schon ein Gast an Bord, der zur Holstenstraße mitfuhr. Den Rest der Strecke war ich allein.

Die Bestellung brauchte gestern etwas Geduld. Die Moias scheinen gut ausgelastet zu sein gerade. Die Flotte ist noch klein. Der Bestellprozess ist dann allerdings sehr gut programmiert und auch der Fahrtablauf wird durch die App sehr gut begleitet. Im Fahrzeug wird auf einem Monitor zudem der Fahrtverlauf angezeigt.

Fazit: Macht Spaß. Einzig der Fahrkomfort der Busse in den rumpeligen Hamburger Nebenstraßen ist trotz guter Sitze nicht der Beste.