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In der Diskussion um die Zukunft der Vareler Grundschulen und die mögliche Schließung von drei Grundschulstandorten geht es teilweise sehr emotional zu. Bis zu einem gewissen Grad versuche ich, dafür Verständnis zu haben. Die unmittelbar betroffenen Eltern bewegen verständliche Ängste. Da kann in der freien Rede schon mal ein unangemessenes Wort fallen.

Doch es gibt Grenzen. Grenzen die zumindest in schriftlichen Verlautbarungen und vor allem von verantwortungsvollen Politikern nicht überschritten werden dürfen. Vor allem wenn es um die gegenwärtige und zukünftige Qualität der verbleibenden Standorte ging, haben manche jüngst das Maß verloren. Da war dann unter anderem von „Schulfabriken“ die Rede.

Beim Informationsabend am Freitag an der Hafenschule fiel dann das Wort vom Ghetto. Ich werde auch hier nicht ausplaudern, wer sich da im Ton vergriffen hat. Es steht zu hoffen, dass der Betreffende von berufener Seite auf seinen Missgriff aufmerksam gemacht wird. Und dass er sich in aller Form entschuldigt.

Ich werde weiterhin akzeptieren, dass sich Eltern mit Nachdruck für ihren Schulstandort einsetzen. Die im Falle einer Schließung der kleinen Standorte entstehenden Grundschulen als unzumutbar zu bezeichnen, entbehrt jedoch jeder Grundlage. Diese Schulen werden sehr gute Voraussetzungen für guten Unterricht haben. Niemand im Arbeitskreis Grundschulstruktur wäre andernfalls bereit gewesen, sich mit einer solchen Alternative auch nur zu befassen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf einen aktuellen Artikel bei Spiegel online hinweisen: Wie Eltern gute Schulen verhindern. Der Autor Christian Füller hält uns Eltern – mich eingeschlossen – schonungslos den Spiegel vor. Lohnenswerte Lektüre und Anlass, sich bei der eigenen Nase zu fassen.