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Der Nimbus der Marke Jack Wolfskin baut bzw. baute nicht zuletzt auf dem Unternehmensgründer Gründer Manfred Hell auf. Wie so oft auf dem Weg vom Pionier zum Massengeschäft ist dessen Einfluss auf die Details der Unternehmenspolitik wohl inzwischen geringer geworden.

Dass man als CEO eines Marktführers nicht jede Entscheidung selbst treffen kann, ist zwangsläufig. Doch zumindest im Bereich der Markenführung scheint auch Hells mittelbarer Einfluss abhanden gekommen zu sein. Was ihn nun – angesichts der Abmahnpolitik in Sachen Dawanda – selbst erschreckt.

So zumindest könnte man den Eindruck verstehen, den der Initiator der Wolfsjagd Ralf Schwarz nach einem längeren Telefonat mit Hell kolportiert. Ganz offensichtlich versucht Hell gerade zu verstehen, was seiner Marke da in den letzten Tagen zugestoßen ist. Ob er dann wirklich gegensteuert, bleibt abzuwarten.

Ralf zumindest glaubt, man solle Hell nun etwas Zeit geben. Bis Montag. Dann trifft sich Ralf mit Hell und wird danach – da bin ich sicher – zeitnah berichten.

Um ehrlich zu sein, finde ich „bis Montag“ eine verdammt lange Zeit, wenn es gilt, eine PR-Krise wieder einzufangen. Aber gut: Ralf hat die Welle losgetreten, dann will ich ihm auch zugestehen, sie ein wenig zu bremsen.

Die Wende, die Jack Wolfskin dann nach Montag einleitet, müsste jedoch eine deutliche sein: Völlige Rehabilitierung der Abgemahnten inklusive Entschädigung und eine klares Signal, in welchem vernünftigem Umfang man künftig die Marke zu schützen gedenkt.

Soweit zur Pflicht. Kür wäre, wenn sich Hell an die Spitze der Forderungen nach einer Anpassung des Markenrechts stellte, die es Markeninhabern erlaubt, etwas entspannter mit der möglichen Verwässerung ihrer Marke umzugehen.